Kooperationsprojekt zum Ehrenamt auf den Weg gebracht – Täglicher Anzeiger vom 03.09.2020
BOFFZEN(r/fhm). Schon lange vor der Wahl zum Samtgemeindebürgermeister hat sich Boffzens neuer Hauptverwaltungsbeamter Tino Wenkel die Stärkung des Ehrenamts im ländlichen Raum auf die Fahne geschrieben. „Diese wichtige Aufgabe kann ein Bürgermeister allein nicht bewältigen, hierzu ist die Hilfe und Kooperationsbereitschaft aus der Bevölkerung erforderlich“, so Wenkel. Zunächst stand der Anspruch mit allen Gewerbetreibenden, Freiberuflern und Selbstständigen ins Gespräch zu kommen und deren Sorgen zu erfahren, an erster Stelle. „Ich sehe die Samtgemeindeverwaltung als Dienstleister für alle Zielgruppen, so dass es mir ein persönliches Anliegen ist, mit möglichst vielen Personen das Gespräch zu suchen“, stellt Wenkel heraus. Um für die Zukunft nachhaltig am Ball zu bleiben, wird es ab dem kommenden Jahr einen jährlichen Unternehmerstammtisch geben, der einen dauerhaften Austausch zwischen den Unternehmen und der Politik gewährleisten soll. Im Zuge dieser Gespräche warb der Samtgemeindebürgermeister für die neue Ehrenamtssatzung für die Samtgemeinde, die der Samtgemeinderat am Dienstagabend auf seiner Sitzung in Lauenförde beschlossen hat. Diese regelt unter anderem Vergünstigungen für die aktiven Feuerwehrleute. So sind diese künftig von anfallenden Gebühren im Bürgerbüro der Samtgemeinde befreit. Das betrifft selbstverständlich auch die Feuerwehrleute, die berufsbedingt die Tagesverfügbarkeit der Freiwilligen Feuerwehr sicherstellen, jedoch Mitglieder anderer Wehren sind. „Wir müssen Anreize schaffen, um junge Menschen davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, sich dem aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr zu widmen und dem Gemeinwohl zu dienen“, sagt der Samtgemeindebürgermeister. Mit einem Feuerwehrpass erhalten die aktiven Kameraden darüber hinaus künftig zahlreiche Vergünstigungen in den Gewerbebetrieben. Daran angelehnt ist auch die Ehrenamtskarte der Länder Niedersachsen und Bremen. Die Kooperationsbereitschaft war durchweg positiv. „Diese Resonanz hat mir gezeigt, dass die Anerkennung und Wertschätzung dem Ehrenamt gegenüber gegeben ist“, bringt Wenkel stolz zum Ausdruck. „Aber wir haben in unseren Orten nicht nur die Freiwillige Feuerwehr“, setzt er fort. Auch in den anderen Vereinen und Organisationen werde nachhaltig tolle Arbeit geleistet. Aus diesem Grund soll aus dem Ehrenamtsbudget, das jährlich von den Kooperationspartnern und der Samtgemeinde generiert wird, aktiv in die Jugend- und Nachwuchsarbeit investiert werden. Ausstattung, Aus- und Fortbildung oder Aktionstage werden gefördert. Ziel sei es, die jüngeren Generationen an die Übernahme von Verantwortung in ihren örtlichen Vereinen heranzuführen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Unsere Region hat jede Menge zu bieten, daher sollten wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und die Integrität der Jugend mit dem Weserbergland unterstützen. Denn ein erfüllendes Ehrenamt stärkt die Verbundenheit zur Heimat“, ist sich Wenkel sicher. Allein die Kooperationspartner stellen für das jährliche Ehrenamtsbudget rund 10.000 Euro zur Verfügung. Hinzu kommen weitere Mittel der Samtgemeinde. Dass diese Summe jedes Jahr in Aussicht gestellt werde, macht Wenkel sehr stolz. Der Beitrag der Samtgemeinde zu diesem Plan ist Bestandteil des in der Sitzung eingebrachten Haushaltsplans für 2021, der jetzt in den Ausschüssen diskutiert wird. Seine Beschlussfassung ist für Mitte Oktober vorgesehen.