Bürgermeister im Dreiländereck setzen auf Kooperation und Zusammenarbeit

(Wirtschafts-)Region der Mitte

Beverungen: Kürzlich fand in Beverungen die Folgeveranstaltung zur
„(Wirtschafts-)Region der Mitte“ statt. Dieser regionale Zusammenschluss strebt eine gemeinsame zukunftsfähige Gestaltung des grenzübergreifenden, ländlichen Verflechtungsraums im Dreiländereck durch eine länderübergreifende Kooperation an. Gastgeber Hubertus Grimm, Bürgermeister der Stadt Beverungen, begrüßte zahlreiche Kollegen aus umliegenden Kommunen. Als Gäste konnten Marko Behlen vom Energiedienstleister Westfalen-Weser und Oliver Sollbach von der LEADER-Region Kassel-Land begrüßt werden. Alle Beteiligten unterstrichen die Zielsetzung, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Kommunen weiter zu fördern und gemeinsam an der nachhaltigen Entwicklung der Region zu arbeiten.

So informierte Marko Behlen zu aktuellen Themen der Energiewende. Ein zentrales Thema war dabei ein Bericht zum Projekt „Batteriespeicher in Würgassen“. Behlen gab einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen und Chancen der Energiewende. Er betonte, dass Deutschland mittelfristig das 5,5-fache an Photovoltaik- und Windenergieanlagen benötige, um den steigenden Energiebedarf in den kommenden Jahren sicherstellen zu können. Um diese Herausforderung zu meistern, sei u.a. der Bedarf an Energiespeichern enorm. Westfalen-Weser plane daher den Bau eines Großspeichers in Würgassen mit einer Leistung von 120 MW, der voraussichtlich 2026/27 in Betrieb gehen soll. Dieser Speicher wird nicht nur zur Sicherstellung der Energieversorgung und Absicherung kritischer Infrastruktur beitragen, sondern auch die regionale Energiewende unterstützen. Mit einer Kapazität, die ausreichend ist, um etwa 56.000 Haushalte pro Jahr mit Strom zu versorgen, wird das Projekt Würgassen eine bedeutende Rolle in der regionalen Energieversorgung spielen. Behlen hob zudem hervor, dass Westfalen Weser mittelfristig über 1,2 Milliarden Euro in neue Netze investieren wird. Dies sei eine wichtige Grundlage, um den Wirtschaftsstandort im Dreiländereck zu stärken und bspw. neue Mobilitäts- und Wärmekonzepte zu entwickeln. Die Reduzierung der Energiebezugskosten für lokale Industrie- und Gewerbebetriebe sei ein zusätzlicher Vorteil des Projekts.

Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenkunft lag auf dem „Strategischen Regionalen Entwicklungskonzept“ für die „(Wirtschafts-)Region der Mitte“. Dieses Konzept dient als Leitfaden für die aktive Regionalentwicklung und bietet eine Vielzahl von Ansätzen und Instrumenten, um die Zusammenarbeit und Planung in der Region zu verbessern. Oliver Sollbach von der LEADER-Region Kassel-Land stellte dieses Arbeitspapier inhaltlich vor.

Das Konzept sieht eine enge Verbindung zwischen Regionalentwicklung und
-planung vor und stellt konkrete Finanzierungsansätze dar. Ziel ist es, eine positive Wirtschaftsentwicklung in der Region zu fördern und die Vernetzung der „Region der Mitte“ weiter auszubauen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der kritischen Sichtweise der Industrie- und Gewerbebetriebe, deren Bedürfnisse und Herausforderungen im Konzept berücksichtigt werden. Die Bürgermeister aus dem Dreiländereck betonten die Notwendigkeit eines offenen Austauschs zwischen den lokalen Akteuren, um die Region gemeinsam voranzubringen.

In einer weiteren Arbeitssitzung soll u.a. auf die Entwicklung einer Plattform für Gewerbe- und Industrieflächenmanagement eingegangen werden. Dieses Projekt, an dem die Städte Beverungen, Bad Karlshafen, Trendelburg und die Samtgemeinde Boffzen Zusammenarbeit signalisiert haben, zielt darauf ab, die Verfügbarkeit und Nutzung von Gewerbe- und Industrieflächen in der Region zu optimieren. Damit sollen Flächenbedarfe besser koordiniert, potenzielle Nutzer und Investoren gezielt angesprochen und die Attraktivität als Wirtschaftsstandort erhöht werden.

Die Folgeveranstaltung zur „(Wirtschafts-)Region der Mitte“ war ein wichtiger Schritt zur Verstetigung der regionalen Zusammenarbeit und zur Entwicklung nachhaltiger Strategien für die Zukunft. Die Teilnehmer waren sich einig, dass nur durch den gemeinsamen Einsatz und eine enge Kooperation die Herausforderungen der Energiewende und der wirtschaftlichen Entwicklung gemeistert werden können. Die vorgestellten Projekte und Konzepte bieten dabei eine solide Grundlage, um die Region erfolgreich weiterzuentwickeln und als attraktiven Wirtschaftsstandort zu etablieren. Das Gesprächsformat auf Bürgermeisterebene soll fortgesetzt werden, um die Ländergrenzen durchlässiger zu machen und sich gegenseitig als Nachbarn besser zu vernetzen.

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