SPD und Bürgermeisterkandidat Tino Wenkel diskutieren
Die Beverunger SPD und der Bürgermeisterkandidat Tino Wenkel haben sich in Würgassen getroffen, um gemeinsame Perspektiven für den Energiestandort Beverungen zu entwickeln. „Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Themen Batteriespeicher, Wasserstoffproduktion, Tourismus und Wirtschaft sowie Photovoltaik-Freiflächen und Windkraftanlagen“, schreibt die SPD in einer Pressemitteilung. Der geplante Batteriespeicher soll Ende 2026 gegenüber dem alten Kraftwerksgelände in Betrieb genommen werden. Grund dafür ist, dass an sonnen- und windreichen Tagen in Beverungen deutlich mehr Strom produziert wird, als gebraucht wird. Es braucht entsprechende Speichertechnologie.
„Dass das Speicherwerk kommt, ist essenziell für die zukünftige Energiesicherheit unserer Region“, betonte Rolf-Dieter Crois, Fraktionsvorsitzender der SPD in Beverungen. „Wir müssen sicherstellen, dass wir auf moderne und nachhaltige Technologien setzen, um langfristig unabhängig und umweltfreundlich zu sein“, fügte er hinzu.
Bedarf von Wasserstoff ermitteln
Eine weitere Idee der Zwischenspeicherung von Energie ist die Wasserstoffelektrolyse, mit der aus Strom nutzbarer Wasserstoff produziert wird. Bevor über eine Wasserstoffproduktion nachgedacht wird, müssten aber zunächst die Bedarfe und Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff ermittelt werden. „Wir müssen die Bedarfe und Machbarkeit kennen, bevor wir als Politik die Themen voranbringen“, erklärte Bürgermeisterkandidat Tino Wenkel.
„Es ist wichtig, dass wir eng mit den Unternehmen in der Region zusammenarbeiten, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen.“ Genau diese Aufgabe übernehme in der Nachbargemeinde Holzminden die Südniedersachsenstiftung, die die Bedarfe und Machbarkeit in der Nutzung von Wasserstoff der ansässigen Firmen prüfe. Grüne Wiese auf dem Kraftwerksgelände?
Ebenfalls diskutiert wurde, wie es weitergeht mit dem Kraftwerksgelände, nachdem das von der BGZ geplante Logistiklager für Atommüll verhindert werden konnte. „Unser Ziel bleibt, das Kraftwerksgelände bis 2045 so abzubauen, dass weiterhin die ‚grüne Wiese‘ das Ergebnis des Rückbaus ist“, so Heinz Krystofiak, stellvertretender Vorsitzender der SPD in Beverungen. „Vor allem aber müssen wir sicherstellen, dass hier die Entscheidungen transparent und unter Einbindung der Gemeinde getroffen werden“, betonte er.
Potenzialflächen für Photovoltaik und Windkraft
Neben den Zukunftsaussichten wurden konstruktiv die Prozesse in Kommune und Verwaltung betrachtet. Grundtenor war, dass Entscheidungen, etwa zu Freiflächen-Photovoltaikanlagen, derzeit nur im Einzelfall getroffen würden und in den Entscheidungsprozessen zu viel Zeit beanspruchten. „Das geht sicher effizienter“, so Tino Wenkel. „Wir brauchen klar definierte Entscheidungsgrundlagen, um die Energiewende voranzubringen“, ergänzte er.
Grundsätzlich sei ein übergreifendes Konzept für die Planung von Photovoltaik-Freiflächen und Windkraftanlagen notwendig. „Alle geplanten Anlagen lassen sich sicher mit einer Karte über mögliche Potenzialflächen darstellen. Auf dieser Grundlage kann in Ruhe und mit Augenmaß entschieden werden, welche Projekte sinnvoll sind und das Stadt- und Landschaftsbild – insbesondere im Hinblick auf den Tourismus – nur minimal beeinträchtigen“, erläuterte er.
Veränderungen für Bürger sichtbar machen
Um die vielen Veränderungen gebündelt zu beraten und für die Bürger sichtbar zu machen, wurde die Gründung eines Transformationsrats erwogen. Eine Plattform, auf der Wissenschaft, Unternehmer, Politik und Bürger gemeinsam an der Entwicklung des Standorts arbeiten.
Ziel müsse es sein, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln und die kommunalen Entscheidungsträger fachlich und gesellschaftlich fundiert zu beraten. „Ein solcher Transformationsrat könnte ein wichtiger Impulsgeber sein – vor allem, um die Bürger aktiv in den Wandel einzubinden und nachhaltige Entwicklungen gemeinsam auf den Weg zu bringen“, so Wenkel.