Grußwort zum Jahresausklang

Karl hat seine Spuren hinterlassen.

Samtgemeinde Boffzen: Mit dem Beginn des Advents wird ein Zeitabschnitt eingeleitet, in dem die Freude und Besinnlichkeit an erster Stelle stehen sollten. Wir bereiten uns traditionell auf das Weihnachtsfest vor. Doch dieses Fest steht in diesem Jahr unter ganz schwierigen Vorzeichen. Das Jahr wurde beherrscht von Themen rund um die Pandemie. Jeder von Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Samtgemeinde, hatte und hat dabei mit unterschiedlichen Herausforderungen zu kämpfen. Anhand der mir bekannten Zahlen und Statistiken meine ich sagen zu können, dass wir bis jetzt vergleichsweise weniger stark betroffen und gemeinsam verantwortungsbewusst mit der Situation umgegangen sind. Gleichwohl haben die Familien, die besonders betroffen sind, mein Mitgefühl. Lassen Sie uns gemeinsam hoffen, dass möglicherweise bald ein Impfstoff gegen diese Virusinfektion zur Verfügung steht und dies mehr ist als nur ein kleines Licht am Horizont.

Beruflich blicke ich als Ihr Samtgemeindebürgermeister auf mein erstes Jahr zurück. Aber nicht nur die Pandemie hat mich dabei begleitet. Es gab auch zahlreiche Verwaltungsaufgaben und politische Entscheidungsprozesse zu begleiten und umzusetzen. Besonders gefreut hat mich dabei die gute Zusammenarbeit in den politischen Gremien der Samtgemeinde und der Mitgliedsgemeinden sowie mit meinem Team der Verwaltung. Dabei war ein ausgeprägtes parteiübergreifendes Miteinander eine wichtige Basis für gute Entscheidungen. In der Gemeinschaft lassen sich Herausforderungen, wie die Schaffung von Betreuungsplätzen in unseren Kindertagesstätten, die Weiterentwicklung unserer Grundschulen oder der Freiwilligen Feuerwehr besser bewältigen.

Ein brennendes Thema ist nach wie vor das „Zentrale Bereitstellungslager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll“ in Beverungen-Würgassen. Der Weserberglandsee in Lauenförde ist mit seiner touristischen Ausrichtung unmittelbar betroffen. Schon seit Jahren setzen sich die Menschen für den Erhalt und die Verbesserung unserer lebenswerten Region ein. Es beeindruckt mich zu sehen, wie die gesamte Region der Gesellschaft für Zwischenlagerung engagiert und mit fundierten Fachargumenten entgegentritt. Zwischenzeitlich liegt auch ein Gegengutachten gegen die inakzeptable und intransparente Standortauswahl „Würgassen“ vor. Einen besonderen Dank spreche ich dem Verein „Atomfreies 3-Ländereck e.V.“ aus, der diesen Widerstand organisiert hat. Auch an dieser Stelle zeigt sich, wie bedeutend ehrenamtliches Engagement sein kann.

Mit meinem Amtsantritt habe ich mir zum Ziel gesetzt, mit allen Gewerbetreibenden, freiberuflich Tätigen und anderen Selbstständigen ein persönliches Gespräch zu führen. Mit diesem Gespräch habe ich das Ziel und den Anspruch verfolgt, sich persönlich kennenzulernen und die Samtgemeindeverwaltung als Dienstleister vorzustellen. Über die durchweg positive Resonanz aus bisher mehr als 60 Gesprächen war ich sehr erfreut. In diesem Zusammenhang habe ich für die Durchführung eines jährlichen Unternehmerstammtisches, der das Miteinander fördern soll, geworben. Ebenso fand ich sehr viel Gehör bei der Unterstützung eines Kooperationsprojekts zu Gunsten der ehrenamtlich Tätigen in unserer Samtgemeinde. Dazu führen wir zum 01.01.2021 einen Feuerwehrpass für die aktiven Kammeraden/innen der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Ehrenamtskarte der Länder Niedersachsen und Bremen ein. Darüber hinaus hat der Rat der Samtgemeinde eine Ehrenamtssatzung zur Förderung der Jugend- und Nachwuchsarbeit beschlossen. Auf dieser Grundlage sollen Maßnahmen, die der Förderung der Jugend- und Nachwuchsarbeit dienen, finanziell unterstützt werden. Bisher wurden hierfür rd. 10.000 Euro gespendet.

Eine weitere große Herausforderung bleibt die Weiterentwicklung unserer Grundschulen. Hier beschäftigt mich insbesondere die Grundschule am Sollingtor in Boffzen. Diese Einrichtung weist eine hervorragende Ausstattung aus. Dennoch lassen die registrierten Schülerzahlen zu wünschen übrig. Ich stehe deshalb in engem Kontakt mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde, der Elternvertretung und der Schulleitung mit dem Ziel, ein attraktiveres Angebot an diesem Standort anbieten zu können.

Eine weitere Zielsetzung ist die Sanierung des Sport- und Gemeindezentrums in Derental. 2,205 Mio. Euro erhält die Samtgemeinde Boffzen für dieses Projekt. Ein Signal an die gesamte Region. Ein kleines Dorf wie Derental kann eine nachhaltige Nutzung nicht allein stemmen. Das wird ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich sein. Hier sind die Bürgerinnen und Bürger aller Mitgliedsgemeinden aufgerufen, dieses Projekt zu unterstützen. Diese Bitte habe ich an Sie alle.

Die Samtgemeinde und die Mitgliedsgemeinden konnten auch in diesem Haushaltsjahr von Finanzhilfen des Landes profitieren. Dies in einem Ausmaß, wie in den letzten zehn Jahren nicht. Allein 1 Mio. Euro erhielten wir zum Ausgleich erheblicher Einbrüche in den Steuereinnahmen vergangener Jahre. Darüber hinaus gab es eine Zuweisung von 150.000 Euro für das im Frühjahr beschaffte Tanklöschfahrzeug „TLF 3000“ für die Ortsfeuerwehr Boffzen. Trotz dieser finanziellen Unterstützung drückt uns der Schuh an einer Stelle in besonderem Maße. Das betrifft die Finanzierung des Betriebs der Kindertagesstätten. Hier erwarte ich vom Land die Wahrnehmung seiner Verantwortung und die Bereitstellung zusätzlicher Gelder. Die Finanzierung dieser so wichtigen Aufgabe darf nicht allein zu Lasten der kleinen Kommunen gehen.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, gestatten Sie mir mich bei allen zu bedanken, die mich bei der Bewältigung meiner Aufgaben in diesem schwierigen Jahr unterstützt haben. Dazu gehören die zahlreichen ehrenamtlich Tätigen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Samtgemeinde. Denn auch im zurückliegenden schwierigen Jahr wurde sehr gute Arbeiten geleistet und sich für die Belange der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt.

Bei allen Problemen, die uns im abgelaufenen Jahr begleitet haben und weiterhin anstehenden Herausforderungen hat jetzt die Adventszeit begonnen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien für das bevorstehende Weihnachtfest Ruhe und Besinnlichkeit sowie alles Gute für ein gesundes Jahr 2021.

Ihr
Tino Wenkel

Vorheriger Unterstützung für das Projekt Kinderglück

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