Der Rat der Samtgemeinde Boffzen stellt 10.000 € mögliche Verfahrenskosten bereit.
Die Sitzung der Entsorgungskommission des Bundes Ende April hier bei uns vor Ort, zur Frage der Geeignetheit des Standorts Würgassen für die Errichtung eines Logistikzentrums für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll, hat zunächst sehr viel Zuversicht und Optimismus bei allen Beteiligten in unserer Region hervorgerufen. Denn man durfte durchaus den Eindruck bekommen, dass sich die diesem Gremium angehörigen Experten tatsächlich von Fakten und Sachargumenten überzeugen lassen. Das Gegenteil ist nun leider der Fall. Die Entsorgungskommission verlässt die eigens von ihr aufgestellten Auswahlkriterien und empfiehlt dem Bundesumweltministerium an diesem Projekt festzuhalten. Das betrifft in erster Linie den Hochwasserschutz und die Verkehrsanbindung der gesamten Region. Drei Monate später wissen wir, dass auch hier unter offensichtlicher Einflussnahme der Bundespolitik und losgelöst von einem transparenten Auswahlprozess entschieden bzw. eine Empfehlung abgegeben wird. „Das ruft bei mir blankes Entsetzen und Fassungslosigkeit“. Mit Würgassen verfügen wir über einen Standort, der im Rahmen der Energiewende für den Ausbau erneuerbarer Energien geeignet ist, wie kaum ein anderer.
Umso mehr wird sich die gesamte Region auf ein mögliches Klageverfahren gegen dieses Großprojekt vorbereiten. Dazu haben wir im Rat der Samtgemeinde Boffzen erst in dieser Woche 10.000 € anteilige Verfahrenskosten zur Verfügung gestellt. Ich weiß, dass auch weitere Kommunen aus der Region positive Beschlüsse hierzu gefasst haben. Ebenso bin ich optimistisch, dass auch die Mitgliedsgemeinden unserer Samtgemeinde zusätzliche Gelder bereitstellen werden. Die seit bereits 3 ½ Jahren zu einem Großteil ehrenamtlich und aufopferungsvoll geleistete Arbeit sowie in dieser Zeit erstellten Gutachten werde von vermeintlich an geltendes Recht gebundenen Bundesinstitutionen missachtet und schlichtweg ignoriert.